Unser langjähriger Verantwortlicher für das Hochschulsymposium des Deutschen Volleyball-Verbands Karlheinz Langolf verlässt unseren Ausschuss – nach insgesamt 21 Jahren ist er damit der Dienstälteste. Ein Portrait eines Mannes, der Wissenschaft und Praxis näher zusammengebracht hat.
Der Weg zum Volleyball
Mit Volleyball kam Karlheinz während seines Studiums in Kontakt. Damals, um 1968, war unser Sport wenig populär – das sollte sich aber nur wenige Jahre später mit den Olympischen Spielen 1972 in München ändern: Volleyball bekam ab diesem Zeitpunkt einen riesigen Aufschwung. Karlheinz war mit dabei: Er arbeitete im Olympischen Dorf am Volleyball-Informationsstand.
Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Karlheinz von 1976 bis 2014 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, zuletzt als Akademischer Direktor und Leiter des Sportzentrums. Ab 1970 war er selbst aktiver Spieler in Würzburg. Nach einigen Stationen in verschiedenen Vereinen beendete er 1986 seine Spielerkarriere. Anschließend wechselte er die Seite und ist seitdem als Trainer im Würzburger Raum tätig – bis heute.
Anfänge beim Hochschulsymposium
Im Rahmen seiner Tätigkeit an der Universität Würzburg nahm Karlheinz erstmals 1985 in Göttingen an einem Hochschulsymposium des Deutschen Volleyball-Verbands teil. Damals leitete noch Fritz Dannenmann, heute emeritierter Professor für Sportpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, das Symposium.
„Ursprünglich war das Symposium eine Veranstaltung, die nur für hauptamtliche HochschullehrerInnen gedacht war“, so Karlheinz. Es gab einen intensiven Austausch über die optimale Methodik der Vermittlung – DozentInnen an Universitäten waren Multiplikatoren, um Volleyball gezielt weitervermitteln zu können. Begeistert von diesem Format, nahm Karlheinz Langolf nun fortan an den Hochschulsymposien teil.
Was sich über die Zeit veränderte – Karlheinz als Symposiumsleiter
1997 beendete Fritz Dannenmann die Symposiumsleitung. Von 1998 bis 200 war Karlheinz zusammen mit Peter Kuhn, heute Professor für Sportpädagogik an der Universität Bayreuth, verantwortlich für das Symposium, danach von 2001 bis 2004 mit Karen Zentgraf, heute Professorin für Bewegungs- und Trainingswissenschaft an der Universität Frankfurt am Main. Ab 2008 schließlich leitete Karlheinz das Hochschulsymposium mit tatkräftiger Unterstützung durch Reinhard Roth, Akademischer Direktor am Sportzentrum der Universität Würzburg, bis einschließlich 2019. Mit den insgesamt 21 Jahren ist er damit der dienstälteste Leiter.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass das Symposium bereits gemeinsam mit den Volleyballverband der Schweiz (Magglingen, 1992 und 2006) und dem Österreichs (Graz 2011) ausgerichtet worden ist. Es gab allerdings einige Veränderungen in den letzten Jahren. Durch strukturellen Wandel an den Hochschulen gab es zunehmend weniger Teilnehmer von Universitäten. Deshalb wurde das Symposium schließlich auch als A-Trainer-Fortbildung freigegeben und damit auch für eine breitere Zielgruppe geöffnet. Zuletzt fand das Symposium 2018 an der Sportschule Oberhaching mit 46 Teilnehmern statt, davon nur acht aus wissenschaftlichem Kontext.
Wie wird es weitergehen?
Die Arbeit von Karlheinz hat im Deutschen Volleyball-Verband Eindruck hinterlassen. Besonders positiv hebt Dr. Jimmy Czimek, Chefausbilder der A-Trainer-Ausbildung, die akribische Arbeit von Karlheinz hervor: „Durch seine genaue Planung und Betreuung der Symposien hatten wir immer eine sehr gute Plattform zum Austausch mit Wissenschaftlern.“ Umso bedauerlicher sei es, dass Karlheinz den Ausschuss jetzt verlasse. Lehrwart Ralph Bösling schließt sich den lobenden Worten an und fügt hinzu: „Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem wissenschaftlichen Hintergrund konnte er das Symposium immer weiterentwickeln.“
Wer auch immer das Erbe von Karlheinz antreten wird, tritt in jedem Fall in große Fußstapfen. Fußstapfen, die Karlheinz über 21 Jahre geformt hat. Und zwar herausragend. Dafür möchten wir dir einfach Danke sagen!
0 Kommentare