Nach einigen Jahren als Cheftrainer und mit zunehmender Erfahrung ist es mir wichtig, eines zu sagen und festzustellen: „Auch Co-TrainerInnen sind TrainerInnen“!
Es ist absolut wichtig, an der Seite als CheftrainerIn eine(n) Co-TrainerIn zu haben. Genauso wichtig ist es aber auch für die SpielerInnen, eine weitere Person im Trainierstab zu haben, an die man sich bei möglichen Problemen wenden kann. Es kommt immer wieder vor, dass SpielerInnen mit dem oder der CheftrainerIn eine distanzierte Beziehung pflegen. In dieser Konstellation ist es besonders wichtig, dass Co-TrainerInnen eine enge Beziehung mit den SpielerInnen aufbauen. Für mache SpielerInnen sind Co-TrainerInnen die erste Bezugsperson, an die sie sich vertrauensvoll wenden können.
Ich habe selbst viele Jahre als Co-Trainer gearbeitet und dabei von meinen jeweiligen Cheftrainern viel lernen können. Manchmal auch nur das, was ich dann später als Cheftrainer nicht nachmachen wollte. Sie haben mich mehr oder weniger ins Training und in das Wettkampfgeschehen integriert. Für mich als Cheftrainer war es wichtig, meinen Co-Trainer voll in den Trainings- und Wettkampfprozess einzubinden und eigenverantwortlich handeln zu lassen. Auch wenn der oder die CheftrainerIn natürlich immer die Gesamtverantwortung behält.
„Co-TrainerInnen sind KollegInnen“!
Mein(e) Co-TrainerIn ist für mich als Cheftrainer eine wichtige Person, die ich in jeglicher Situation ansprechen kann. Sie hilft in der Kaderplanung sowie in der Trainingsgestaltung und hilft aktiv im Training mit. Ich selbst habe meinen Co-Trainer immer auf eine Stufe mit mir selbst gestellt, denn ich bin erst ein guter Cheftrainer mit den passenden Co-TrainerInnen an meiner Seite. Der Umgang sollte loyal und respektvoll sein.
„Als CheftrainerIn ist man auch MentorIn“!
Als Cheftrainer verstehe ich meine Aufgabe nicht nur darin, die SpielerInnen und das gesamte Team zu entwickeln, sondern auch den oder die Co-TrainerIn als ratgebende Person in der eigenen Entwicklung zu unterstützen. Jede(r) Co-TrainerIn sollte, meiner Meinung nach, selbst das Ziel haben einmal als CheftrainerIn arbeiten zu wollen. Dabei ist ein vertrauensvolles und auf Augenhöhe ausgerichtetes Arbeiten ein gemeinsames Ziel als Basis für eine mögliche spätere Cheftrainer-Laufbahn. Es ist wichtig, dass Co-TrainerInnen mindestens eine genauso wichtige Position und Rolle wie der oder die eigentliche CheftrainerIn im Team einnehmen, um auf die späteren Aufgaben als CheftrainerIn vorbereitet zu sein.
Über den Autor
Dirk Groß ist Bundesliga-Trainer. Zuletzt arbeitete er mehrere Jahre beim VC Wiesbaden als Cheftrainer, seit der Saison 2019/2020 ist er Trainer des VC Neuwied ’77. |
Titelbild: Detlef Gottwald
1 Kommentar
IngeloreFuchs · 5. November 2019 um 7:45
Ich bin sehr Stolz auf dich